Großsegel

 

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Form und vor allem auch die Größe des Segels stark verändert. In den 1970 ern bevorteilte die sogenannte IOR-Formel große Vorsegel, sodass das Großsegel weitaus weniger Segelfläche aufwies.

Heute hat sich das Verhältnis geändert und das Großsegel kann wieder als Großsegel bezeichnet werden. Moderne, flexible 7/8-Riggs ermöglichen dem Großsegel wesentlich mehr Einfluss auf die Segeleigenschaften und ein höheres Geschwindigkeitspotential zu entfalten. Durch unseren modernen Schnitt, der einen Bauch am Unterliek verhindert und dem Segel im Toppbereich wesentlich mehr Profil gibt, lässt sich der Twist des Segels sehr fein regulieren.

Doch auch kleine Großsegelflächen von toppgetakelten Klassikern lassen sich heute optimieren. Dank modernster Computertechnologie und -Berechnungen, die vor 30 Jahren noch nicht möglich waren, lassen sich der Schnitt und Stand des Segels so vortriebsstark realisieren, dass das Maximum an Geschwindigkeit erreicht wird.

Um dem Segel eine möglichst lange Lebensdauer zu ermöglichen, legen wir großen Wert auf die Wahl der Materialien und Verarbeitung in unseren Räumen. Bei Diekow-Segel können wir das Fachwissen aus zwei Generationen von Segelmachern einfließen lassen und bieten im fertigen Segel die perfekte Kombination aus Erfahrung, handwerklicher Tradition und modernster Technologie.

  • Auswahltabelle Großsegel  -  welches Großsegel ist richtig für mich

    ++  sehr geeignet

    +    Vorteilhaft

    o    kein Entscheidungsgrund

    -     lieber nicht

    --   ungeeignet

    /     nicht klar, zu viele Faktoren

    kurze segellatten

    durchgehnde Topplatte

    Triradiale Bahnanordnung

    Horizontale Bahnanordnung

    Tuch Membrane

    Hydra-Net Segeltuch (radial)

    Dacron / Polyester Segeltuch

    Kevlar Segeltuch

    durchgehende Segellatten

    lange Lebensdauer

    hohe Formstabilität

    einfache Handhabung

    geringes Segelgewicht

    offenes Achterliek

    Anpassung an 7/8 Rigg

    UV-Stabiliät

    ohne Druckrutscher möglich

    ohne durchgehende Segellatten möglich

    Trimmbarkeit

    Geeignet für ein Lazy-Back

    Regatta Segeln

    niedrige Kosten

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  • Reff

    Trotz moderner Reffsysteme für Rollsegel im Mast, empfehlen wir unseren Kunden das bewährte Bindereff. Obwohl wir ein Segel grundsätzlich immer mit zwei Reffreihen ausstatten, lohnt es sich zu überlegen, ob wirklich zwei Reffs in Ihrem Revier notwendig sind. Für einen besseren Schnitt lassen wir das zweite Reff in einem Schwachwindrevier auch gerne weg.  Für einen besseren Stand des gerefften Segels, setzen wir die Kausch am Achterliek etwas höher an. So können wir auch verhindern, dass der Baum zu tief hängt und an der Sprayhood schamfilt. Die Reffösen setzen wir ebenfalls etwas höher, sodass sie keine Last aufnehmen und nicht die Funktion der extra verstärkten Kauschen übernehmen können.

    Die Anzahl der Reffreihen und ihre Höhe können wir selbstverständlich nach Ihren Wünschen ändern. Bei dem Wunsch nach einer dritten Reffreihe, empfehlen wir das zweite Reff etwas höher zu setzen, sodass es zwischen dem zweiten und dritten Reff sitzt. Ein guter Kompromiss.

    Bei Einleinenreffs lassen sich hervorragend Gurtblöcke ver- arbeiten, die die Reibung der Reffleine minimieren und ein vertörnen zuverlässig verhindern.

  • Cunningham

    Wir können jedes Segel mit einer extra Kausch ausstatten, die circa 20 Zentimeter über dem Segelhals und weit unterhalb des ersten Reffs eingearbeitet wird. Diese Cunningham-Kausch kann ähnlich wie das Großfall das Profil des Großsegels beeinflussen, indem eine Leine die Kausch nach unten zieht. Ohne gegen Großschot und Niederholer anziehen zu müssen, kann das Vorliek während der Fahrt stärker oder weniger durchgesetzt, das Segel flacher oder bauchiger getrimmt werden. Allerdings müssen Sie eventuell entsprechende Strecker und Klemmen nachrüsten, falls Ihr Schiff keinen Cunningham vorsieht. Wir können Segel auch nachträglich mit einem Cunningham versehen. Sprechen Sie uns einfach an!

Großsegel durchgelattet (Fullbatten)

 

in System aus durchgehenden Latten ist die einfachste Art, ein gut getrimmtes Großsegel zu segeln. Die Latten reichen vom Achter- bis zum Vorliek, und geben ein konstantes Profil über die gesamte Fläche des Segels. Gerade, wenn das Segel bei Leichtwind dazu neigt, in sich zusammenzufallen, halten die Latten das Profil, sodass auch wirklich jeder Luftzug in Vortrieb umgesetzt wird. Durch das stabilisierende Element der Latten schlägt das Segel weniger im Wind und erreicht eine längere Lebensdauer, da das Material nicht unnötig belastet wird. Außerdem erleichtern die stabilisierenden Latten gerade bei größeren Flächen mit langem Unterliek das Auftuchen des Segels am Baum.

Mit unserer Erfahrung können wir die Besonderheiten ihres Schiffs mit in den Schnitt des Lattengroßsegels einfließen lassen und garantieren, ein optimal an ihr Schiff angepasstes Groß.

  • offenes Achterliek - Twist

    durchgehende Segellatten garantieren beinahe automatisch ein offenes Achterliek und einen angepassten Twist. Das ist die Hauptursache für den größeren Vortrieb der durchgelatteten -Großsegel .

Großsegel Classic

 

Ganz ohne Segellatten kommt kein Großsegel aus. Sie stabilisieren das Achterliek und verhindern das Umklappen des Lieks, das eine konvexe Wölbung besitzt, um die Fläche des Segels zu vergrößern und mehr Vortrieb zu erzeugen. Eine der verbreitetsten Lattenanordnungen sind kurze, nicht bis zum Vorliek reichende Latten.  Da wir für viele der heutigen Klassiker bereits die erste Garderobe geschneidert haben, konnten wir in mehreren Jahrzehnten einen Erfahrungsschatz aufbauen, um das Segel im Schnitt und durch bessere Materialien und Fertigungsmethoden zu verbessern. Das Segel ist noch immer ein Klassiker in unserem Sortiment, aber wurde in allen Punkten optimiert, sodass unser Segel im vorläufigen Zenit seiner Entwicklung steht.

 

Großsegel Topp-Latte

 

Gerade im Topp neigt das Großsegel dazu, im Achterliek wegzuknicken, da die Tuchbahn kaum gestützt wird. Um dennoch ein Profil im Segel zu haben, ist das Segel unterhalb des Kopfbrettes sehr schmal geschnitten.  Eine durchgehende Latte im Topp erlaubt es uns, das Achterliek im oberen Bereich großzügiger auszustellen und einen sehr guten Anstellwinkel für die Anströmung des Segels zu erhalten. Gerade im Topp entwickelt ein leicht ausgestelltes Segel zusätzliche PS ohne den Segeldruckpunkt negativ zu beeinflussen.

Durch eine Reihe kurzer, nicht durchgehender Latten ergibt sich eine große Anzahl von Trimmmöglichkeiten, um das gesamte Potenzial aus Segel und Schiff zu nutzen: Das Segelprofil kann gefühlvoll flacher oder tiefer getrimmt oder der Twist des Segels kontrolliert werden.

 

Großsegel Membrane ( mit Option Square Topp)

 

Erst seit der Entwicklung von modernen Fasern und der Kombination zu Segeltuchen aus einem Laminat sind wir in der Lage, ein Segel kraft schlüssig zu fertigen. Ausgehend von den drei ,Ecken‘ eines Segels orientieren sich die auftretenden Kräfte in Richtung der Mitte. Mithilfe moderner Materialien können wir unsere Segel entlang dieser Kräfteverteilung verstärken. Obwohl in einem Laminattuch viele verschiedene Materialien verwendet werden, wiegt das Segel weniger als das entsprechende Dacron-Pendant.

Grundsätzlich fertigen wir unsere triradialen Schnitte nur komplett durchgelattet an und schneiden das Topp einladender aus, als bei unseren klassischen Segeln. Eine kleine Spreizlatte im Topp ermöglicht einen beinahe schon quadratischen Schnitt, der auch bei allen modernen Rennyachten gefahren wird.

Qualität

seit 1957

 

Großsegel Crosscut, durchgelattet mit einer triradialen R-Genua auf einer J35.

 

Merhaba Jürgen,

 nach vielen Jahren intensiver Regattasegelei auf Ost- und Nordsee bin ich nun im "Fahrtenmodus" im Mittelmeer. Als uns im Löwengolf trotz einer Schwachwindvorhersage von Meteo-France die Segel bei Sturm zerfetzten, gab es einen Satz Diekow-Segel für die Weiterfahrt. Übrigens haben wir seitdem Meteo-France nie mehr vertraut. Das Groß mit den langen Latten war am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber es steht perfekt. Auch nach 4 Jahren macht einen der Stand und das Material perplex! Heißt das Material nicht Perplex, Perspecs oder so ähnlich? Auch die Genua mit den notwendigen Sonnenschutzstreifen (auch in weißer Farbe hässlich) an Achter- und Unterliek steht immer noch perfekt. Die Genua ist in der Rollreffvariante kleiner als die alte Regatta G1. Daran musste ich mich gewöhnen.

 

Inzwischen haben wir viele Gebiete des Mittelmeeres intensiv ersegelt. Auch auf der EMYR waren wir wochenlang zwischen Ägypten, Israel, Libanon, Zypern und der Türkei unterwegs. Offensichtlich haben wir mehr unter der heißen Sonne gelitten, als die Diekow-Segel. Die Haltbarkeit kann man schon fast als geschäftsschädigend für die Segelmacherei Diekow bezeichnen. Allerdings haben wir bei jeder Gelegenheit den Diekow- Überzieher für die Genua und das Segelkleid für das Groß benutzt.

 

Weiter so !!!!!!!

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Klaus Plate